Sonnwendfeuer
Sonnwendfeuer 2019
Sonnwendfeuer über den Hügeln von Berglen
Für Kinder auch in diesem Jahr wieder ein Traum: Warten vor dem Holzscheithaufen, bis sich der Abend über der großen Wiesenfläche zwischen Spechtshof und Reichenbach senkt, sich die blaue Stunde trotz des nebelverhangenen Himmels über die Hügel legt, um ihr verschwenderisches Licht zu verlieren, damit in wenigen Minuten ein jedes mit seiner Fackel sich Feuer holen kann. Und dann, in einer Reihe, wunderschön anzusehen, laufen sie um den Scheiterhaufen herum, Dachbalken, alte Türen, Vollholzpaletten, Spankörbe und viel altes Abrissholz entzündend, probierend, hie und da, bis das verregnete, zu einem riesigen spitzen Zylinder aufgetürmte, fest verstapelte Brenngut endlich, endlich Feuer fängt; eine halbe Stunde vergeht, Geduld, Freude, lachende Augen und stolze Mädchen und Jungs – die Mamas und Papas nicht zu vergessen, unter den wachsamen Blicken der freiwilligen Feuerwehr, voll ausgerüstet von der Stiefelspitze bis zum Helm, den Wasserschlauch quer vor den Füßen.
Als der Scheiterhaufen – was für ein gruseliges Wort, denkt man an seine mittelalterliche Vergangenheit – eine Stunde später lichterloh brennt, zieht das Feuer die Menschen in seinen Bann, das Feuer, das Zerstörende, aber auch Lebenserhaltende, das Unruhige des Widerscheins der roten, zuckenden Flammen auf Menschengesichtern, hinter denen vergangene Zeiten vorüberwehen. Die meisten sehen in die Glut, die sich an der Unterseite der Balken mittlerweile festgesetzt hat, in die dichten, gelbroten, knisternden, zischenden meterhohen Flammen, die unruhig und voller Leben in den schwarzen Himmel schlagen, den Nieselregen ignorieren, sich durchsetzen mit ihrer ungeheuren Hitze, die die Besucher weit von ihrem Zentrum wegrücken lässt, die meisten in Anorak und Mütze, viele auch mit Regenschirm, ein Bier in der Hand, das Handy gezückt für ein grandioses Sonnwendfeuerbild, das das Empfinden des Moments beim zukünftigen Betrachten zu Hause, bei Freunden, wieder aufscheinen lassen wird. Und dann eine Bewegung, am Boden des Feuers, ein Glimmen und Glänzen, wer genau hinsah, konnte ihn entdecken, den Feuergeist, der auferstand in seinem Element, die Beine streckte, die Arme reckte, den Kopf hob, all das gut zu erkennen, zwischen den Scheiten, der, der sich für einen Moment dem aufmerksamen Betrachter gezeigt, der, der auf der Erde das Feuer bewacht.
23.6.2019/Sabine Krell aus Ditzingen
Obwohl uns dieses Jahr Petrus alles andere als wohlgesonnen war, führten wir planmäßig unsere 32. Sonnwendfeier auf Reichenbachs Höhen durch.
Trotz des Regens traf sich wieder die Bevölkerung Berglens und sicher auch ein paar Besucher aus umliegenden Gemeinden, was bestimmt auch an der kulinarischen Premiere des SSV Bergles- Burgers lag.
Vielen Dank für Ihren Besuch!
Bei Einbruch der Dunkelheit fand der alljährliche Höhepunkt des Abends statt, in dem die anwesenden Kinder mit Fackeln den aufgeschichteten Holzstapel entzündeten. Dabei bewiesen sie dieses Mal große Geduld, da das nasse Holz schwer zu entzünden war, wurden dann aber dafür mit einem mächtigen Feuer belohnt.
Das Sonnwendfeuer wurde wie immer durch die freiwillige Feuerwehr aus Berglen beaufsichtigt!
Hierfür ganz herzlichen Dank!
Unser Dank gebührt natürlich auch den unzähligen Helferinnen und Helfern, die bei Planung, Aufbau, Durchführung und Aufräumarbeiten beteiligt waren.
Wir freuen uns schon heute auf unsere Sonnwendfeier im nächsten Jahr. Wir sind voller Zuversicht, dass wir auch bei der 33. Sonnwendfeier wieder mit vielen Besuchern und Helfern rechnen können.